in der SZ von heute (10.1.2015):
http://www.sz-online.de/nachrichten/vom-grossen-nutzen-kleiner-summen-3012317.html
für die, die es nicht lesen können, weil im SZ-Exclusiv-Teil verpackt:
Vom großen Nutzen kleiner Summen
Die Unterstützer von Vereinen standen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs.
Die Kaninchenzüchter, das Straßenfest, der Sport – brauchen sie Hilfe, kommen sie zu Holger Neubert. Und der Fahrradhändler unterstützt sie. „Das sind keine Riesensummen, aber sie helfen“, sagt er. Seine Kinder und sein Vater trieben Sport im Verein, er selbst bis zum 50. Geburtstag. Neubert ist „alter“ Dohnaer und sieht sich als Teil der Stadt. Deshalb ist er auch Wanderwegewert. Alles ehrenamtlich. Dass er dafür mit der Einladung zum Neujahrsempfang am Donnerstag in den Druckguss ein Dankeschön erhielt, freute ihn. Nachdem die Stadt in den Vorjahren aktive Vereinsmitglieder und Vorsitzende einlud, waren es diesmal die Sponsoren. Manche unterstützen mehrere Vereine, andere einen, gebraucht werden alle.
Gebraucht werden alle Menschen auch in Dohna, im Kreis, in Deutschland. Landrat Michael Geisler (CDU) versuchte in seiner Festrede, den Menschen die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Die geringste Arbeitslosigkeit seit der Wende, steigende Einkommen, der bewältigte Zusammenbruch der Wirtschaft und mehrere Hochwasser. Der Angst, nicht ernst genommen zu werden, stellte er die Frage entgegen, wann „wir“ das letzte Mal in einer Ratssitzung waren, Sprechstunden in Rathäusern besuchten, Briefe an Politiker schrieben. Beim Thema Asyl werde viel „ohne Sinn und Verstand miteinander verquirlt“. Deshalb werde ein Einwanderungsgesetz gebraucht. Auch er fordere, dass alle die Gesetze einhalten müssen. Integration setze aber voraus, den Menschen dazu die Chance zu geben. Vom Bund verlange er, die Asylanträge schnell abzuarbeiten.
Bürgermeister Ralf Müller (CDU) versicherte, die Stadt werde mit offenen Händen Kriegsflüchtlinge begrüßen. Dohna rechnet in den nächsten Jahren mit 400 mehr Einwohnern, und darunter werden nicht nur Deutsche sein. Mehr Einwohner werden auch den Vereinen Zuwachs bringen, die damit weiter Sponsoren brauchen.Holger Neubert ist einer von ihnen. Er sicherte inzwischen schon dem Stadtfest im Juli seine Hilfe zu. (SZ/sab)
Quelle: sz-online vom 10.1.2015 – Heike Sabel