Im März und April 2015 habe ich hier über Flüchtlinge in Dohna berichtet. Flüchtlinge fliehen nach wie vor aus ihrer Heimat in eine fremde Welt, bis nach Deutschland, bis nach Sachsen, bis nach Dohna. Wer in Dohna ankommt, hat einen weiten, entbehrungsreichen Weg hinter sich und wurde von einer deutschen Behörde in den Freistaat Sachen, in unseren Landkreis, nach Dohna verwiesen. Es steht keinem von uns zu, über die Rechtmäßigkeit der Zuweisung zu urteilen oder gar strafbare Handlungen zu unterstellen.
Die Verwaltung stellt dem Landkreis Hilfe bei der Arbeit des Ordnungsdienstes zur Verfügung, die Stadt Dohna vermietet frei werdende Wohnungen an die Betreibergesellschaften des Landkreises, die Koordination der ehrenamtlichen Helfer erfolgt durch die Ehrenamtlichen selbst, mein Sekretariat unterstützt dabei.
- Der Aufenthalt von Flüchtlingen wird sich je nach Herkunft über ein bis mehrere Jahre erstrecken. Alle Maßnahmen sind auf langfristige Wirkung auszulegen.
- Die Integration gelingt bei klarer Darstellung deutscher Werte und Lebensweise durch die Dohnaer.
- Dezentrale Unterbringung bedeutet in Dohna, dass möglichst nur eine Flüchtlingsfamilie pro Haus / Hauseingang untergebracht werden soll. Ebenso sollen Gemeinschaftsunterkünfte vermieden werden.
- Integration soll die Einordnung in die Gesellschaft bewirken. Hilfen sollen im rechtlichen Rahmen gewährt werden, ohne eine Sonderstellung zu bewirken.
Integration gelingt, wenn Flüchtlinge klare Regeln vorfinden, an die sie sich zu halten haben und wenn die Bürger wissen, dass sie auf die Einhaltung der Regeln hinweisen können. Wichtige Regeln sind:
- Konflikte werden IMMER gewaltfrei gelöst
- In Deutschland herrscht Gleichberechtigung von Mann und Frau, das ist IMMER zu respektieren,
- die gesetzliche Schulpflicht ist einzuhalten,
- Teilnahme an asylrelevanten und bewusst angemeldeten Angeboten,
- Deutschkurse, sofern angeboten und freie Kapazitäten vorhanden, sind
Pflichttermine, - Arzttermine, auch bei Ärztinnen, werden wahrgenommen,
- Eigentum anderer ist zu respektieren. Auch bei Veranstaltungen ist Präsentiertes nicht einfach zu nehmen!
- Regeln des alltäglichen Lebens müssen nach Einführung in diese eingehalten werden.
- Einhaltung der Religionsfreiheit. Niemand wird wegen seiner Religionszugehörigkeit attackiert, diskriminiert, bekehrt oder ausgegrenzt!
- Die Mitwirkung am Asylverfahren (melden, abmelden, registrieren lassen, gültige Papiere etc.) ist Pflicht
Bei Verstoß gegen diese Regeln, wird die Unterstützung abgebrochen und eine dementsprechende, sachlich bezogene Empfehlung für das Asylverfahren verfasst.
Es ist unsere Aufgabe vor Ort, den Flüchtlingen ein Ankommen zu ermöglichen, soziale Kontakte zu vermitteln, zu helfen, schnell die deutsche Sprache zu erlernen. Dafür gibt es in Dohna viele helfende Hände in der Kirche, der Verwaltung, dem Stadtrat, Vereinen und von Bürgern. Den Kontakt dahin vermittle ich gern.
Ihr Ralf Müller